18. Februar 2025: Vortrag unseres Mitgliedes Wolfram Tillack, “Mysteriöse Zeichen auf der Münzprägung Antiochias in der 2. Hälfte des 4. Jahrhunderts”
Unter den Kleinbronzen der römischen Münzstätte Antiochia der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts erscheinen temporär drei griechische Buchstaben als Beizeichen. Dies geschieht zuerst in einer bislang unbekannten, sehr seltenen Emission von AE3 Bronzen. Diese Emission wird vorgestellt und zeitlich der Regierungszeit des Kaiser Valens zugeordnet. Sie umschließt vier neue AE3 Typen der Kaiser Valens, Gratian und Valentinian II. Die Emission wird mit vorhergehenden und nachfolgenden Emissionen stilistisch und metrisch verglichen. Die Systematik von Beizeichen der spätrömischen Bronzemünzprägung wird beschrieben und die Besonderheit dieser Beizeichen herausgestellt. Diese stehen vermutlich für die Anfangsbuchstaben einer aus wenigen Worten bestehenden Botschaft. Auffallend ist die Verwendung der griechischen Sprache auf Münzen, die ansonsten Umschriften in Latein aufweisen. Vor dem historischen, religiösen und lokalen Kontext werden bisherige Hypothesen zur Bedeutung der Beizeichen hinterfragt und neue Hypothesen aufgezeigt.